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Bilderwände

Bilderwand in einem Wohnzimmer

Eine Bilderwand ist mehr als nur eine Ansammlung von Rahmen – sie ist eine Erzählung, ein visuelles Tagebuch, das Einblicke in die Persönlichkeit, die Reisen und die ästhetischen Vorlieben des Besitzers bietet. Eine gut arrangierte Bilderwand zieht nicht nur die Blicke auf sich, sondern schafft auch eine Atmosphäre, die Räume lebendig und einladend macht. Hier erfahren Sie, wie Sie eine harmonische und ansprechende Bilderwand gestalten können.


Planung und Konzept

Thematische Kohärenz: Entscheiden Sie sich für ein Thema oder einen Stil, der die Auswahl der Bilder leitet. Dies kann von Familienfotos über Landschaften bis hin zu abstrakter Kunst reichen. Ein einheitliches Thema schafft Harmonie und verleiht der Bilderwand einen fokussierten Charakter. Wählen Sie allenfalls auch Bilder aus, die Ihnen persönlich viel bedeuten, sei es durch ihre Ästhetik, die damit verbundenen Erinnerungen oder die Emotionen, die sie hervorrufen.


Farbschema: Ein durchdachtes Farbschema kann den Raum zusammenbringen. Sie können entweder ein monochromatisches Schema wählen oder Farben, die sich im Farbkreis ergänzen. Die Rahmenfarbe spielt ebenfalls eine Rolle; sie kann entweder kontrastieren oder sich harmonisch in die Farbpalette einfügen. Achten Sie auf ein ausgewogenes Farbschema, das entweder harmonisch ist oder bewusst Kontraste setzt. Die Farben der Bilder können entweder mit der Wandfarbe und der Raumgestaltung abgestimmt sein oder als farbliche Akzente dienen. Eine konsistente oder komplementäre Farbpalette kann die einzelnen Bilder visuell verbinden und für ein stimmiges Gesamtbild sorgen.


Auswahl der Bilder

Variation in Grösse und Form: Eine Mischung aus verschiedenen Grössen und Formen fügt Dynamik hinzu. Kombinieren Sie grosse mit kleinen Bildern, rechteckige mit quadratischen oder runden Rahmen, um eine visuell ansprechende Struktur zu schaffen. Die Grösse der Bilder sollte zur verfügbaren Wandfläche passen. Grosse Wände können grössere oder mehrere kleine Bilder aufnehmen, während für kleinere Wände kleinere Rahmen besser geeignet sind. Achten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis der Bildgrössen zueinander. Ein zu grosser Unterschied kann das Gleichgewicht stören, es sei denn, es wird bewusst als gestalterisches Element eingesetzt.


Persönliche Bedeutung: Wählen Sie Bilder, die Ihnen am Herzen liegen. Eine Bilderwand sollte Ihre Geschichte erzählen, seien es Erinnerungen, Kunstwerke, die Sie inspirieren, oder Zitate, die Sie motivieren.


Layout planen

Vorab an der Wand auslegen: Bevor Sie Nägel in die Wand schlagen, legen Sie Ihre Bilder auf dem Boden aus, um das Layout zu planen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Anordnungen, bis Sie eine finden, die Ihnen gefällt.


Verwendung von Papier: Eine alternative Methode ist, Papier in der Größe der Rahmen auszuschneiden und mit Malerkrepp an der Wand zu befestigen. So können Sie die Anordnung visualisieren und bei Bedarf leicht Anpassungen vornehmen, ohne die Wand zu beschädigen.


Die zentrale Achse: Wählen Sie ein Hauptbild als Mittelpunkt und arrangieren Sie die anderen Bilder darum herum. Dies schafft ein ausgewogenes Layout, bei dem das zentrale Bild die Aufmerksamkeit auf sich zieht.


Symmetrische Anordnungen: Symmetrie schafft Ruhe und Ordnung. Für eine symmetrische Anordnung eignen sich identische oder ähnliche Rahmen und Bilder in regelmässigen Abständen.


Asymmetrische Anordnungen: Asymmetrie kann Bewegung und Interesse erzeugen. Durch das bewusste Spielen mit ungleichen Abständen und unterschiedlichen Bildgrössen entsteht ein lebendiges Gesamtbild.


Der Bilderraster: Für eine moderne, strukturierte Optik arrangieren Sie Ihre Bilder in einem Raster. Dies funktioniert besonders gut mit Bildern ähnlicher Grösse und Rahmen.


Die organische Anordnung: Für eine entspanntere, persönlichere Wand, folgen Sie keiner strengen Struktur. Hängen Sie die Bilder in unterschiedlichen Höhen und Abständen, aber halten Sie einen gemeinsamen Faden, sei es durch Farbe, Thema oder Rahmenstil.


Montage

Abstand halten: Einheitliche Abstände zwischen den Bildern (in der Regel 5-10 cm) schaffen ein kohärentes Gesamtbild. Dies gilt sowohl für Rasteranordnungen als auch für organischere Layouts.


Die richtige Höhe: Die Mitte des zentralen Bildes oder der gesamten Bilderwand sollte etwa auf Augenhöhe liegen (ca. 150-160 cm vom Boden).


Sichere Befestigung: Verwenden Sie die richtigen Nägel, Schrauben oder Bildaufhänger für das Gewicht und die Grösse Ihrer Bilder. Bei schweren Rahmen sind eventuell Dübel oder spezielle Bildaufhänger erforderlich.


Beleuchtung und Wartung

Beleuchtung: Die richtige Beleuchtung kann Ihre Bilderwand in Szene setzen. Verwenden Sie gerichtete Lichtquellen, um bestimmte Bilder hervorzuheben oder die gesamte Wand gleichmässig zu beleuchten.


Pflege: Halten Sie Ihre Bilderwand staubfrei und aktualisieren Sie sie gelegentlich mit neuen Werken, um sie lebendig und interessant zu halten.


Tipps für verschiedene Räume

Eine Bilderwand kann in verschiedenen Räumen unterschiedliche Effekte erzielen, je nachdem, wie sie gestaltet wird und welche Elemente sie enthält. Die Art der Bilder, ihre Anordnung und das Gesamtkonzept spielen eine grosse Rolle dabei, wie sich ein Raum anfühlt und welche Atmosphäre er ausstrahlt. Hier sind einige Überlegungen zu den Effekten, die Bilderwände in verschiedenen Räumen haben können:


Wohnzimmer

Gemütlichkeit und Persönlichkeit: Eine Bilderwand kann dem Wohnzimmer eine warme, einladende Atmosphäre verleihen. Familienfotos, Landschaftsbilder oder Kunstwerke, die persönliche Vorlieben widerspiegeln, tragen dazu bei, das Wohnzimmer zu einem Raum zu machen, in dem sich Familie und Freunde gerne aufhalten.

Visueller Fokus: Ein grosses, auffälliges Kunstwerk oder eine sorgfältig kuratierte Sammlung kann zum Mittelpunkt des Raumes werden und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, was besonders nützlich ist in Wohnzimmern ohne einen natürlichen Fokus wie einen Kamin.


Schlafzimmer

Ruhe und Entspannung: Im Schlafzimmer sollten Bilderwände beruhigende Farben und Motive enthalten, die eine entspannte Atmosphäre fördern. Kunstwerke mit sanften Landschaften, abstrakten Kompositionen in weichen Farbtönen oder inspirierenden Zitaten können dazu beitragen, eine friedliche Umgebung zu schaffen.

Persönlicher Rückzugsort: Eine Sammlung von persönlich bedeutsamen Bildern, wie Reisefotos oder Kunstwerke, die besondere Erinnerungen wecken, kann das Schlafzimmer in einen persönlichen Zufluchtsort verwandeln.


Küche

Lebendigkeit und Inspiration: Bilderwände in der Küche profitieren von lebhaften, farbenfrohen Kunstwerken, die Inspiration und Energie ausstrahlen. Bilder von Lebensmitteln, Getränken oder kulinarischen Szenen können thematisch passend sein und die Freude am Kochen und Essen unterstreichen.

Kleine Akzente: In der Küche, wo der Platz oft begrenzt ist, können kleinere Bilder oder eine schmale Bilderleiste effektiv genutzt werden, um Farbe und Interesse zu wecken, ohne den Raum zu überladen.


Büro oder Arbeitsbereich

Motivation und Kreativität: Eine Bilderwand im Arbeitsbereich kann motivierende Zitate, visionäre Kunst oder Bilder, die persönliche Ziele und Träume darstellen, umfassen, um Inspiration und Antrieb während des Arbeitstages zu bieten.

Organisation und Ästhetik: Eine geordnete, symmetrische Anordnung kann dazu beitragen, ein Gefühl von Ordnung und Klarheit zu schaffen, das für produktives Arbeiten förderlich ist.


Flur oder Eingangsbereich

Willkommensgruss: Der erste Eindruck zählt. Eine Bilderwand im Eingangsbereich oder Flur kann eine einladende Atmosphäre schaffen. Eine Mischung aus Willkommensschildern, Spiegeln und Kunst, die den Stil des Hauses widerspiegelt, begrüsst Gäste auf warme Weise.

Geschichte erzählen: Dieser Bereich eignet sich hervorragend, um eine chronologische Anordnung von Familienfotos oder eine Sammlung von Fundstücken und Erinnerungen aus verschiedenen Lebensphasen zu präsentieren.


Badezimmer

Entspannungsoase: Im Badezimmer können Bilderwände dazu beitragen, eine entspannende und spa-ähnliche Atmosphäre zu schaffen. Kunstwerke, die Natur und Wasser darstellen, oder beruhigende Muster und Farben sind ideal, um eine friedliche Umgebung zu fördern.


Bei der Gestaltung von Bilderwänden für verschiedene Räume ist es wichtig, den Zweck des Raumes, die vorhandene Farbpalette und den persönlichen Stil zu berücksichtigen, um eine harmonische und funktionale Dekoration zu schaffen, die den Raum bereichert und die gewünschte Stimmung erzeugt.


Lassen Sie sich inspirieren

Bilderwände in Museen, oft auch als "Salonhängung" oder "Petersburger Hängung" bekannt, sind für ihre dichte, deckenhohen Anordnung von Kunstwerken charakteristisch. Diese Praxis hat ihre Wurzeln im 17. und 18. Jahrhundert, als in den europäischen Salons und später in den Akademien Kunst auf diese Weise präsentiert wurde, um eine möglichst große Anzahl von Werken ausstellen zu können. Einige berühmte Beispiele für Bilderwände in Museen, die diese Tradition fortsetzen oder in speziellen Ausstellungen nachgebildet haben, sind:


Der Salon Carré war einer der ersten Räume im Louvre, der für die öffentliche Ausstellung von Kunstwerken genutzt wurde. Die traditionelle Salonhängung mit Werken von Boden bis Decke diente als Vorbild für viele spätere Galerien und Ausstellungen.


Die jährliche Summer Exhibition der Royal Academy of Arts ist bekannt für ihre Salonhängung, bei der Hunderte von Werken unterschiedlichster Künstler eng nebeneinander und übereinander an den Wänden präsentiert werden. Diese Tradition reicht bis in das Jahr 1769 zurück.


Die Alte Pinakothek hat in bestimmten Räumen Werke in einer der Salonhängung ähnlichen Weise präsentiert, um die historische Präsentationsform von Kunstwerken nachzuempfinden. Besonders in den älteren Sammlungen findet man diese Anordnung.


Obwohl das Musée d'Orsay für seine impressionistischen und postimpressionistischen Sammlungen bekannt ist, finden sich in einigen Räumen Beispiele für die traditionelle Salonhängung, die die historische Kunstpräsentation des 19. Jahrhunderts widerspiegeln.


Die Barnes Foundation ist berühmt für ihre einzigartige Präsentation von Kunstwerken. Albert Barnes arrangierte die Sammlung in einer Weise, die er "Wall Ensembles" nannte, wobei Gemälde, Metallarbeiten, Möbel und Keramik in dichten Gruppierungen zusammengestellt wurden, um visuelle und thematische Dialoge zwischen den Werken unterschiedlicher Epochen und Stile zu schaffen.


Das Metropolitan Museum of Art hat gelegentlich Ausstellungen, die die Salonhängung nachahmen oder in bestimmten historischen Abteilungen Werke in einer dichten, mehrschichtigen Anordnung präsentieren, um die Art und Weise zu reflektieren, wie Kunst in der Vergangenheit ausgestellt wurde.

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